»Beste« Filme zu benennen, ist schwierig, aber wenn es um James Camerons Sequel zu seinem 80er-Jahre-Action-Reißer »Terminator« geht, sind Action-Fans sich einig: Der Streifen spielt ganz oben mit (mit einer 8,6/10 bei IMDB sowieso).
Am 1. Juli hatte Terminator 2 Weltpremiere. Für uns Grund genug, zurückzublicken und ein Auge auf den Flüssigmetall-Terminator T-1000 zu werfen: Wie haben die Macher Schauspieler Robert Patrick eigentlich flüssig gemacht?
Als Quelle für diesen Artikel und die meisten Bilder dient Stan Winston School of Character Arts. Wollt ihr mehr Hintergrundwissen zu den Effekten, schaut euch unbedingt diesen Artikel an.
Der »Donutkopf«
Habt ihr es erraten? Der als Donut-Head getaufte Effekt, bei dem der T-1000 ein Loch in Kopf und Gesicht bekommt, ist eine mechanische Puppe.
Der Moment, indem sich das Loch schließt, wird durch Elektronik innerhalb des Puppenkopfes unterstützt. Der Rest wurde am Computer gemacht (wie alle sich schließenden Löcher des T-1000).
Der »Spritzkopf«
In der Szene, in der John Connor zusammen mit dem T-800 seine Mutter Sarah aus der Nervenheilanstalt befreit, bekommt der T-1000 mit einer Schrotflinte direkt ins Gesicht geschossen – und das sieht man.
Für diesen Trick brauchten die Macher gleich zwei Puppen.
Die erste war Robert Patricks Kopf nachempfunden. Sie bestand aus Gummi und Schaumstoff mit einem Kern aus Fiberglas, der aufsprang, sobald man eine Halterung entfernte. Diese kam beim Schuss auf den T-1000 zum Einsatz.
Die zweite Puppe musste sehr viel detaillierter sein. Um den Heilungsprozess durch das flüssige Metall möglichst realistisch darzustellen, mussten sich die beiden Augen der Puppe elektronisch separat voneinander bewegen. Der Effekt selbst wurde zwar am Computer erstellt, den Kopf hat dennoch ein Double von Robert Patrick getragen.
Der gespaltene T-1000
Im Finale des Films spaltet Arnie als T-800 seinen Widersacher mit einer Eisenstange. Für diesen Effekt wurde ausnahmsweise keine ganze Puppe erstellt.
Stattdessen trug Robert Patrick einen Anzug mit einem abgebrochenen Stück des Oberkörpers.
Hier musste mit der Kameraeinstellung getrickst werden. Damit der Effekt auch realistisch wirkt, wurde der Schauspieler nur aus einem bestimmten Winkel gefilmt.
Der Brezelmann
Zum Ende des Films wird der T-1000 schließlich vernichtet und verliert teilweise gänzlich seine Form. Das war unter den Machern als der »Pretzel Man« bezeichnet, nun, weil sich der Terminator wie eine Brezel verbog.
Genau genommen wurden gleich drei lebensgroße Brezelmänner erstellt.
Die erste Puppe war eine Nachbildung von Robert Patrick in gespreizter Position, die durch Kabel geschlossen werden konnte. Durch Federn im Innern sprang diese dann auseinander. Im Film sah man sie, als ein pneumatischer Kolben in den T-1000 getrieben wurde.
Die zweite Puppe war in Wirklichkeit eine Marionette. Der T-1000 stolpert im Streifen auf eine Grube mit geschmolzenem Metall zu. Gimbals an den Knöcheln der Puppe sorgten für die Bewegung, während andere Körperteile von Puppenspielern mit Eisenstangen kontrolliert wurden.
Die dritte Brezelmann-Puppe ist die letzte, die wir im Film sehen. Dieser hat das Special-Effects-Team ein rund 16 Kilo schweres Gewicht umgebunden und sie in den geschmolzenen Stahl geworfen (das laut der Quelle bloß ein beleuchtetes, gallertartiges Gemisch war).
Ganz ohne CGI kam T2 dann doch nicht aus
Vor allem eine ikonische Szene ist vielen Fans heute noch im Kopf.
John Connor und der T-800 befreien Sarah Connor aus der Nervenheilanstalt; der T-1000 ist ihn auf den Fersen. Durch ein Metallgitter morpht sich der Bösewicht einfach hindurch.
Ein engagiertes Team aus SFX-Profis hat diese Szene nachgestellt und erklärt, wie der Trick dahinter funktioniert – und er ist beeindruckend.
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Warum kommt heute fast immer CGI zum Einsatz?
Die Vorteile (zumindest für Macher und Studios) sind eindeutig:
- Oft ist CGI günstiger. Riesige Sets, Animatronics oder aufwändige Requisiten schlagen eher zu Buche als Computereffekte.
- Es gibt Dinge, die nur CGI kann: Fremde Planeten, riesige Monster oder ganze zerstörte Städte funktionieren nicht mit praktischen Effekten.
- CGI ist sicher: Autos crashen ineinander oder Gebäude fallen in sich zusammen, ohne dass jemand verletzt werden kann.
In einer Kolumne fragt sich Maxe, wieso heute niemand mehr auf handgemachte Puppen setzt.
Zwei weitere Klassiker feierten neulich Geburtstag.
- Der erste Indiana Jones-Film sorgte fast im Alleingang für den Erfolg der VHS
- Wie Stanley Kubrick The Shining damals drehte, ist heute undenkbar
Für die Effektschmiede Stanley Winston Studio war Terminator 2 eines der kniffligsten und schwersten Projekte in der ganzen Firmenhistorie.
Die Menschen hinter den Puppen und Plastiken verstanden die Effekte rund um den T-1000 stets als ein kniffliges Puzzle, das es zu lösen galt – und rückblickend betrachtet, ist ihnen das mit Bravour gelungen, wenn es laut dem Chef der Stan Winston Studios immer noch Leute gibt, die glauben, die Effekte seien aus dem Computer.
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