Wer für seine Website ein Backlink Audit durchführen möchte, will herausfinden, welche aktuellen Backlinks werthaltig und welche schadhaft sind. Hier zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du alle deine Backlinks findest, sie in eine der beiden Kategorien einordnen und schadhafte Backlinks entwerten kannst. Es warten viele interessante Tricks auf dich!

Backlinks sind das wichtigste Kriterium bei der Suchmaschinenoptimierung und entscheiden vor allem bei umkämpften Keywords regelmäßig darüber, wer auf den vorderen Rängen landet und wer in dem Kampf um Besucher leer ausgeht. Zahlreiche Studien belegen, dass ein Ranking in den Top 3 und ein kraftvolles Backlinkprofil eine enorme Korrelation aufweisen. Doch Google ist längst schlau genug, um gute Verlinkungen von Spam zu unterscheiden. Leider haben die meisten Websites viele Backlinks, die schadhaft sind und dich davon abhalten, in der Google-Suche für interessante Keywords gefunden zu werden. Entweder hast du sie selbst erstellt, dem falschen SEO Freelancer vertraut, oder wurdest von einem Spammer attackiert.

Das ist jedoch kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Ich werde dir zeigen, wie du mit dieser Situation umgehen kannst und am Ende besser dastehen wirst, als deine Konkurrenz.

Lesetipp: So gelingt die Keyword Recherche!

Was ist ein Backlink Audit?

Screenshot Ahrefs verweisende Domains-min
Ein gutes SEO-Took erspart dir viel Arbeit

Ein Website Backlink Audit bringt ans Licht, welche Backlinks gut und welche schadhaft sind. Es besteht in der Regel aus drei Schritten:

  1. alle aktuellen Backlinks ermitteln und auflisten
  2. bewerten, welche der Backlinks gut und welche schadhaft sind
  3. schadhafte Verlinkungen entwerten (Disavow)

Schritt 1 und 3 sind dabei kinderleicht und können heute von guten Tools zuverlässig erledigt werden. Schritt 2 erfordert jedoch etwas mehr Einsatz und Erfahrung. Zwar gibt es auch für diesen Bereich Tools, die dir bei der Einschätzung der Qualität eines Backlinks helfen, doch bei dieser kritischen Aufgabe ist Fingerspitzengefühl gefordert und ich empfehle dir, selbst einen Blick auf jeden Link zu werfen.
Ein Backlink Audit sollte regelmäßig erfolgen, sodass man das Backlink-Profil stets im Auge behält. Die Intervalle richten sich vor allem nach der Popularität deiner Website. Für Kunden in meiner SEO Betreuung führe ich es mindestens jedes Quartal durch.
Das erste Backlink Audit kann zeitintensiv sein. Hat man jedoch erstmal einen Überblick über die bestehenden Backlinks, muss man bei dem nächsten Audit nur die neuen Backlinks begutachten, was eine enorme Zeitersparnis ist.
Im Laufe des Textes werde ich dir eine Backlink Audit Checkliste an die Hand geben, mit der du zuverlässig bewerten kannst, ob ein Link gut oder eher schadhaft ist.
Um diesen Nachteil auszugleichen, wird Google nach und nach den Umfang der Google Core Web Vitals und anderen Signalen über die Page Experience zunehmend erweitern und stärker in die Rankings einfließen lassen.

Webmaster und Agenturen sollten sie nicht nur als einen von vielen Rankingfaktoren sehen, sondern sie als Chance wahrnehmen. Sie helfen dabei eine Website so zu optimieren, dass die User Experience verbessert werden kann. Wer bisher mit Liebe und Blick zum Detail entwickelt hat, wird ab Mai 2021 nicht nur mit glücklichen Besuchern, sondern auch mit besseren Google-Rankings belohnt werden.

Schritt 1: Die aktuellen Backlinks ermitteln

An dieser Stelle kannst du deine Backlinks exportieren

Wer seine Backlinks bewerten will, muss sie zunächst kennen. Manuell wirst du hier keinen Erfolg haben. Du bist auf ein zuverlässiges Tool angewiesen. Falls du ein erfahrener SEO bist, solltest du Zugriff auf verschiedene Tools haben, die dir dabei helfen. Ahrefs, Semrush, Sistrix & Co bieten dir hier eine ausgezeichnete Hilfe.
Falls du allerdings noch neu auf dem Gebiet der Suchmaschinenoptimierung bist, ist die Google Search Console ein sehr nützliches und kostenfreies Tool für dich.
In einem ersten Schritt musst du deine Website als Property in der Google Search Console anlegen. Hier findest du eine Anleitung dazu:
https://support.google.com/webmasters/answer/34592?hl=de
Im Anschluss klickst du in der linken Spalte auf “Links”. Es öffnet sich eine Ansicht, in der du vier Tabellen findest:

  1. Meistverlinkte Seiten extern – hier steht, welche deiner URLs am häufigsten extern verlinkt sind
  2. Meistverlinkte Seiten intern – hier steht, welche deiner URLs am häufigsten intern verlinkt sind
  3. Top-verweisende Seiten – alle Websites die zu dir verlinken, geordnet nach Anzahl der Links
  4. Top-verweisende Texte – alle verwendeten Ankertexte, geordnet nach Häufigkeit

Auf der Suche nach deinen Backlinks ist vor allem die dritte Tabelle für dich interessant. Deutlich übersichtlicher ist es allerdings, wenn du oben rechts auf “externe Links exportieren” klickst. Anschließend bekommst du die Auswahl zwischen “weitere Beispiel-Links” und “neueste Links”. In beiden Fällen erhältst du die gleiche Tabelle, allerdings ist sie bei “neueste Links” nach dem Erscheinungsdatum geordnet.
Ich exportiere die Tabelle gerne in eine Google-Tabelle, du hast allerdings auch die Möglichkeit Excel zu verwenden oder eine CSV-Datei zu exportieren. Mit einem guten Audit-Tool ist das kein Problem.

Schritt 2: Die Backlinks bewerten (Backlink-Analyse)

Nun, da du ermittelt hast, welche Backlinks du hast, ist es an der Zeit sie zu bewerten. Falls du ein SEO Tool wie beispielsweise Ahrefs verwendest, liefert es dir einige Metriken, die dir bei der Bewertung helfen. DR, TF, DA & Co sollten allerdings immer nur erste Anhaltspunkte sein und ersetzen nicht die manuelle Bewertung, die ich dir gleich erklären werde.
Um diese durchzuführen, öffnest du jede einzelne Seite, auf der du einen Backlink zu deiner Website hast.
In deiner Tabelle solltest du jeden Backlink farbig markieren. Ich verwende zwei Farben:

  • Grün: Der Backlink ist gut und ich will ihn behalten
  • Gelb: Grenzwertig, beim nächsten Backlink Audit

Wirf einen Blick auf sie und beurteile sie nach den folgenden Kriterien:

Bei einem Website Backlink Audit sicht man schadhafte Verlinkungen
Spam erkennt man meistens auf den ersten Blick

1. Die Website bietet Mehrwert und der Content ergibt Sinn

Das Internet ist voller Spam und sinnfreien Inhalten. Mit diesen möchtest du nicht assoziiert werden. Schau deshalb auf den Content um deinen Link herum. Bietet dieser dem Leser einen Mehrwert und gibt es gute Gründe ihn zu konsumieren?
Sei hier nicht zu kritisch. Ein paar Rechtschreibfehler, falsche Zeichensetzung, oder ein schlechter Schreibstil sind keine Gründe deinen Link zu entwerten.
Sollte es sich aber um Spam, Schwachsinn und Inhalte handeln, die man getrost als Müll bezeichnen kann, ist das jedoch ein sicheres Zeichen dafür, dass der entstandene Backlink schadhaft ist.

2. Die Website bekommt Besucher aus der Google-Suche

Ein sicherer Weg, um festzustellen, ob Google eine Website mag, ist zu beobachten, ob sie in den Google-Suchergebnissen platziert ist. Je mehr Besucher die Suchmaschine auf die Website schickt, desto mehr steht sie in ihrer Gunst.
Am einfachsten geht das mit SEO-Tools wie beispielsweise Ahrefs. Sie zeigen dir alle Suchbegriffe an, für die eine Website zu finden ist. Je mehr, desto besser.
Solltest du keinen Zugang zu einem SEO-Tool haben, musst du diese Arbeit manuell erledigen. Einen ersten Hinweis gibt der Suchbefehl “site:domain.tld”. Er zeigt dir, wie viele URLs eine Domain im Google-Index hat.
Falls du beispielsweise zu meiner Website recherchieren würdest, gibst du folgenden Befehl in die Google-Suche ein: “site:silvanmundorf.de”. Je mehr URLs im Google-Index, desto besser.
In einem zweiten Schritt solltest du überprüfen, ob die URLs auch für wichtige Keywords zu finden sind. Kopiere den Meta-Titel einiger URLs, suche nach ihnen und überprüfe, ob sie auf den ersten drei Seiten der Suchergebnisse zu finden sind.
Eine Website, die viele Inhalte hat, es aber nur wenige davon in den Google-Index schaffen, ist in den Augen der Suchmaschine minderwertig. Ebenso verhält es sich mit einer Seite, die für keinen Suchbegriff auf den ersten drei Seiten platziert ist.

Tipp: Mit einem Tool wie Ahrefs oder SurferSEO sparst du dir viel Zeit. Auf Plattformen wie Upwork findest du schnell jemanden, der dir für kleines Geld einen Report erstellt.

3. Die ausgehenden Links

Im Idealfall möchtest du, dass dein Backlink der einzige ausgehende Link auf einer Website ist. So wird ihm eine besonders hohe Bedeutung zugeschrieben. Sind hingegen hunderte ausgehende Links auf einer Website, haben diese deutlich weniger Gewicht. Öffne im Rahmen deines Backlink Audits also die URL, auf der dein Backlink zu finden ist und mache dir ein Bild davon, wie viele ausgehende Links dort zu finden sind. Je weniger, desto besser.

4. Spam muss entfernt werden

Es kommt immer wieder vor, dass automatisierter Spam Backlinks zu deiner Website aufbaut. Dabei handelt es sich nahezu immer um schadhafte Links, die du in deiner Tabelle entsprechend kennzeichnen solltest. Im Link Audit bedürfen sie besonderer Aufmerksamkeit. Sie müssen weg!

5. Die Website sieht ordentlich aus

Navigiere kurz durch die Website und mach dir ein Bild von ihr. Hier geht es nicht darum, ob dir das Design und die Farbe gefällt. Viel wichtiger ist, ob die Links funktionieren, nicht bei jedem Klick irgendein Popup geöffnet wird und du von Werbung erschlagen wirst. Verfolgt man hier einen legitimen Zweck und gibt sich Mühe die Website zu pflegen?

Auch Google selbst schaut sich regelmäßig manuell Seiten an. Machen sie einen schlechten Eindruck, werden sie abgestraft und du möchtest keinen Backlink auf einer Seite haben, die abgestraft wurde.

6. Ankertext

Bei einem Backlink Audit solltest du auch stets einen Blick auf den Ankertext werfen. Dabei handelt es sich um den Text, der zu deiner Website verweist. Dabei sollte es sich um etwas thematisch relevantes, die nackte URL, einen generischen Text wie beispielsweise “hier”, oder deine Marke handeln.

Je themenfremder der Ankertext, desto eher möchtest du den Link entwerten. Vor allem Ankertexte die den Bereichen Sex, Glücksspiel, Drogen & Co zugeordnet werden, wurden aller Wahrscheinlichkeit nach erstellt, um dir zu schaden.

Im Zuge einer Keyword Recherche findest du schnell Suchbegriffe, die auch attraktive Ankertexte sind. Bei der Erstellung von verweisenden Domains solltest du mit ihnen jedoch sparsam sein. Schnell kann bei Google der Verdacht aufkommen, dass du die Suchergebnisse manipulieren möchtest.

Schritt 3: Schadhafte Links entwerten

Mit dem Disavow Tool kann man Links für ungültig erklären

Nachdem du nun in deiner Tabelle markiert hast, welche Links entwertet werden sollten, ist es an der Zeit zur Tat zu schreiten. Auch hier ist die Google Search Console dein Freund. Mit dem integrierten Disavow Tool kannst du Links für ungültig erklären. Hier der Link:

https://search.google.com/search-console/disavow-links

Dazu musst du zunächst eine Textdatei vorbereiten, in der die Backlinks aufgelistet sind, die für ungültig erklärt werden sollen. An die Disavow-Datei werden dabei ein paar Anforderungen stellt.

Hier spielt vor allem die Formatierung der .txt-Datei eine wichtige Rolle. 

Grundlegend bietet Google dir die Möglichkeit eine URL oder eine ganze Domain pro Zeile zu entwerten.

Handelt es sich um eine URL, kannst du diese “nackt” in eine Zeile kopieren.

Beispiel:
https://www.beispiel.de/schadhafter-link

Falls du eine gesamte Domain entwerten möchtest, musst du sie mit dem Vorsatz “domain:” versehen.

Beispiel:

domain:beispiel.de

Auf diese Weise wirst du alle Backlinks die von dieser Domain zu deiner Website befinden, für ungültig erklären.

Zusätzlich gibt es ein paar Regeln, die du einhalten musst:

  • pro Zeile nur eine URL oder Domain
  • maximal 2.048 Zeichen pro URL
  • maximal 100.000 Zeichen und 2 MB große Datei
  • muss auf .txt enden
  • UTF-8 oder 7-Bit-ASCII Kodierung

Ist die Datei erstellt, wählst du im Disavow Tool deine Property aus und klickst anschließend auf “Liste mit ungültigen Links hochladen”. Wähle die Liste aus, lade sie hoch und den Rest übernimmt Google für dich.

Solltest du für deine Property keine Disavow-Liste hochladen können, liegt das meist daran, dass du sie mit URL-Präfix angelegt hast. Lege sie erneut ohne Präfix an und das Problem sollte behoben sein.

Mich für ein Website Backlink Audit beauftragen​

Anstatt das Audit selbst durchzuführen, möchtest du lieber einen Experten beauftragen, der die notwendige Erfahrung und Tools mitbringt? Gerne kannst du mich kontaktieren. Der Aufwand ist davon abhängig, wie viele Backlinks es zu prüfen gibt. Am Ende wirst du eine deutlich gesteigerte Qualität deines Backlink-Profils als Resultat haben. Schick mir gerne einfach einen Link zu deiner Website an silvan@silvanmundorf.de und ich melde mich umgehend mit einem Angebot bei dir.

Keine Angst, die Kosten sind überschaubar und ein Backlink Audit ist stets eine gute Investition.

Alternativ kannst du mich auch buchen, um dir oder einem deiner Mitarbeiter beizubringen, wie man ein Backlink Audit durchführt. So baust du die notwendigen Kompetenzen für diese wiederkehrende Aufgabe auf.

Backlink Audit - eine unterschätzte Sache

Viele SEOs verbringen einen Großteil des Tages damit, neuen Möglichkeiten des Linkaufbaus nachzujagen. Dabei vergessen sie, dass ein großer Hebel bei den bereits existierenden Verlinkungen besteht. Hier sind das Budget und die Zeit meist sinnvoller aufgehoben. Zudem verringert man die Wahrscheinlichkeit einer Abstrafung erheblich und sorgt für ruhigere Nächte und weniger Kopfschmerzen.

Wer noch nie ein Website Backlink Audit durchgeführt hat, ist häufig erstaunt, wie viele schadhafte Verlinkungen sich im Laufe der Zeit angesammelt haben.

Es ist an der Zeit hier entgegenzuwirken und eine Routine der Überprüfung einzuführen.